HalleBaulöwe bezieht leere Hymmen-Halle

Fechtelkord & Eggersmann aus Harsewinkel ziehen ein

Nicole Donath

Vor dem Umzug: Thomas Hein (links) und Karlgünter Eggersmann, Geschäftsführer der Eggersmann-Gruppe, verlagern das Bauunternehmen Fechtelkord & Eggersmann Anfang des kommenden Jahres von Harsewinkel ins interkommunale Gewerbegebiet von Halle. - © Nicole Donath
Vor dem Umzug: Thomas Hein (links) und Karlgünter Eggersmann, Geschäftsführer der Eggersmann-Gruppe, verlagern das Bauunternehmen Fechtelkord & Eggersmann Anfang des kommenden Jahres von Harsewinkel ins interkommunale Gewerbegebiet von Halle. © Nicole Donath

Halle. Über Monate hatte Halles Bauamtsleiter Jürgen Keil bei Firmen mit Wachstumsabsichten immer wieder auf die leer stehende Immobilie aufmerksam gemacht und Kontakte zur Unternehmensgruppe Hörmann hergestellt, die Eigentümerin des Gebäudekomplexes war. Mit dem Bauunternehmen Fechtelkord & Eggersmann wurde nun eine Folgenutzung für die Halle der insolventen Hymmen GmbH gesichert.

In dieser Woche unterzeichneten die Unternehmensgruppen Eggersmann und Hörmann einen Vertrag, der eine Partnerschaft vorsieht. Gestern Nachmittag wurde den rund 80 Mitarbeitern, die Anfang 2017 von Marienfeld nach Halle umziehen, die neue Arbeitsstätte vorgestellt. „Dieses familiengeführte Unternehmen bereichert den Branchenmix unserer Stadt. Wir heißen das Team herzlich willkommen", erklärte Keil.

Unternehmensgruppe mit 30 Firmen und 700 Mitarbeitern

„Eigentlich ist es schwer, eine auf ein anderes Unternehmen zugeschnittene Immobilie zu vermarkten", meinte Geschäftsführer Karlgünter Eggersmann, während er den Blick durch die 146 Meter lange und 75 Meter breite Halle schweifen ließ. „Sogar die drei 16- und 32-Tonnen-Kräne waren bereits installiert – alles perfekt den Bedürfnissen von Hymmen angepasst." Und dennoch kann das Bauunternehmen aus der Nachbarstadt Harsewinkel, das der Großvater von Karlgünter Eggersmann 1951 gegründet hatte, die Halle optimal nutzen – ein Glücksfall. Unter anderem sollen in dem zwölf Meter hohen Objekt klassische Stahlbetonfertigteile und Mauerwerkswände vorgefertigt werden. Allein den Bürotrakt hätte man anders konzipiert, räumt Thomas Hein, weiterer Geschäftsführer der Eggersmann-Gruppe, ein. Thomas Hein war es auch, der im Juli auf das Objekt aufmerksam gemacht worden war, und sich an einem Sonntag aufgemacht hatte, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Einen positiven. Und nachdem die Stadt Harsewinkel dem Bauunternehmen kein Angebot unterbreiten konnte, das seinen Bedürfnissen entsprach, wurden die Verhandlungen aufgenommen, um einen Umzug ins 13 Kilometer entfernte Halle vorzubereiten. „Verkehrstechnisch gesehen ist der Standort ideal, wir liegen hier direkt an einer Autobahnabfahrt – besser geht es nicht, wenn die A 33 erst einmal fertiggestellt ist", stellte Karlgünter Eggersmann einen weiteren entscheidenden Faktor heraus. Selbst Erweiterungspotenzial sei auf dem knapp 50 000 Quadratmeter großen Grundstück noch reichlich vorhanden.

Info

Aufbruchstimmung bei Hymnen

• René Pankoke, der geschäftsführende Gesellschafter des Maschinenbauers Hymmen, ist optimistisch für das auslaufende Geschäftsjahr 2016.

• Mit 180 Mitarbeitern werde das Traditionsunternehmen in diesem Jahr den angestrebten Umsatz in Höhe von 35 Millionen Euro erreichen.

• Auch die Auftragslage für das kommende Geschäftsjahr sei zufriedenstellend. Mehr als 50 Prozent der für 2017 angestrebten Aufträge seien bereits abgeschlossen.

• „Besonders froh sind wir, dass nach einer Zeit der Anpassung an die neuen Strukturen unsere Mitarbeiter positiv nach vorne schauen und gute Stimmung im Unternehmen herrscht", so Pankoke.

• Für Aufbruchsstimmung sorgen Innovationen: In Mailand werde nächste Woche etwa eine Anlage für Digitaldruck auf Möbelkantenmaterial gezeigt.
Vor der Nutzung: Ein Jahr lang stand die Halle des insolventen Bielefelder Maschinenbauers Hymmen im Ravenna-Park leer. - © Nicole Donath
Vor der Nutzung: Ein Jahr lang stand die Halle des insolventen Bielefelder Maschinenbauers Hymmen im Ravenna-Park leer. (© Nicole Donath)

Das Bauunternehmen Fechtelkord & Eggersmann ist Teil der Unternehmensgruppe Eggersmann, die einen Verbund von 30 eigenständigen national und international tätigen Firmen in den beiden Bereichen Bau und Recyclingtechnologie darstellt. Unter anderem gehören auch Unternehmen in Polen, Großbritannien, Frankreich, Irak und Spanen dazu. Aktuell beschäftigt die Gruppe rund 700 Mitarbeiter, die Gesamtleistung für 2016 wird mit rund 140 Millionen Euro angegeben.

Das Leistungsspektrum im Bauwesen umfasst neben dem Ingenieur-Rohbau sowie dem schlüsselfertigen und elementierten Bauen auch die Fertigung von handgemachten Designelementen aus Beton – unter anderem Treppen, Skulpturen oder Möbel. Außerdem übernimmt das Unternehmen auf Wunsch auch die Bauherrenfunktion. Unter anderem hat Fechtelkord & Eggersmann bereits diverse Feuerwachen, Schulen oder Rathäuser gebaut. Aufgrund der erfolgreichen Entwicklung will man vor allem den Bereich des elementierten Bauens weiter ausbauen.