Harsewinkel. Unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise wurde im politischen Raum bereits die Frage aufgeworfen, ob sich die Räume des Bauhofes an der Lütgenbrede nach der Verlagerung zum neuen Standort in der Fritz-Wallmeier-Straße als Übergangswohnheim für Zuwanderer eignen. Konkret wurde man nicht - denn schließlich steht der Umzug frühstens Mitte nächsten Jahres ins Haus.
Für das etwa 7.000 Quadratmeter große Gelände in der Lütgenbrede hat man eigentlich eine andere Verwendung. Dort soll ein neues, zentrumsnahes Baugebiet entstehen. Man ist sich sicher, dass sich die Grundstücke gut vermarkten lassen. "Von der Lage her ist es ein Schnäppchen. Es gibt genug Interessenten, die dort investieren möchten", sagt Achim Vorwald. Der 53-Jährige ist seit 18 Jahren Leiter des städtischen Bauhofes und dort Chef von 31 Mitarbeitern.
Vorwald freut sich, dass das Millionenprojekt gegenüber der Firma Claas wie geschmiert läuft - auch durch das gute Wetter begünstigt. "Wir sind voll im Plan. Aber im Prinzip ist es ziemlich egal, ob wir im Juli oder August umziehen".
Der Rohbau wächst von Tag zu Tag. Vorwald klettert über wackelige provisorische Leitern in die erste Etage. Von dort bietet sich ein schöner Blick auf Claas und das Klärwerk. Die direkte Nähe der beiden städtischen Einrichtungen, die eine funktionelle Einheit bilden sollen, wird Synergieeffekte erzeugen, ist man überzeugt. Die Mitarbeiter der Firma Fechtelkord & Eggermann sind dabei, die Filigranplatten für die Dachkonstruktion zu verlegen. Der neue Bauhof nach dem Konzept des Architekten Thomas Herzog wird kein Luxusbunker, sondern ein zweckmäßiger Baukörper mit den Ausmaßen von 72 mal 27 Metern. Er wird dem Bauhofteam optimale Arbeitsbedingungen bieten. Sie freuen sich auf den Umzug, denn schließlich wird sich die Größe der neuen Betriebsstätte im Vergleich zum alten Standort nahezu verdoppeln. Insgesamt gehen die Planer von Investitionen in Höhe von knapp zwei Millionen Euro aus.
Wenn der Bauspezialist Fechtelkord & Eggersmann in einigen Wochen seinen Part erledigt hat, werden die Fachleute der Firma Rampelmann & Spliethoff auf der Baustelle Einzug halten. Die Arbeiten an der Fassade und am Dach wurden dem Beelener Stahlbauunternehmen übertragen.
Die Betriebsstätte findet ihren neuen Standort auf einem knapp 9.500 Quadratmeter großen, bislang landwirtschaftlich genutzten Gelände östlich der Kläranlage. Das zweistöckige Betriebsgebäude ist als Unterstand für die 20 Fahrzeuge und Anhäger sowie als Lagerhalle konzipiert. Es wird aber auch die Büro- und Sozialräume für die Mitarbeiter beherbergen. Auch eine Tischler- und eine Malerwerkstatt sowie ein Raum für Elektroinstallationen sind Bestandteil der Planung.